Freitag, 9. August 2013

Rezi- Stephen king, carrie


Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 9,80 DM
Seitenzahl: 317

Inhalt:
Als Dreijährige lässt sie einen Steinregen auf ihr Elternhaus niederregnen, weil ihre Mutter ihr in einem Anfall religiösem Wahns nach dem Leben trachtet. Als Sechzehnjährige muss sie einen Augenblick tiefster Demütigung erleben. Schon immer von ihren Mitschülern wegen ihrer scheuen zurückhaltenden Art gehänselt, wird sie auf dem Abschlussball der Schule das Opfer eines bösen Streichs. Schmerz, Enttäuschung, Wut treiben Carrie zum Äußersten, die beseelt und besessen ist von einer unheimlichen Gabe: Mit schierer Kraft ihres Willens entfesselt sie ein Inferno, gegen das die Hölle ein lieblicher Garten Eden ist. Das ist Carrie - beseelt, besessen von einer unheimlichen Gabe mit ungeheurer Tragweite und furchtbaren Folgen.
(Klappentext / amazon.de)

Meine Meinung:
Carrie White. Der Charakter der Prota- und Antagonistin gleichzeitig scheint auf der einen Seite (für den Leser) klar zu durchschauen sein, aber gleichzeitig ist sie mir immer noch fremd. Sie ist Täterin und Opfer gleichzeitig, man hat Mitleid mit ihr und verspürt Zorn ihr gegenüber. Sie ist ein sehr aufwühlender und zwiespältiger Charakter, der so manch andere Protagonistin in den Schatten stellt. 

Ihre Mutter ("Momma") ist alleinerziehend und hat einen deutlichen Einfluss auf Carrie. Sie war mir von Anfang bis zum Ende total unsympathisch und ich hätte sie so gerne geschüttelt und angeschrien. Als streng gläubige Christin erlaubt sie Carrie sehr wenig und versucht ihre Tochter herumzukommandieren und unmenschlich zu behandeln. Auch will sie, dass ihre Tochter -genau wie sie selbst- so wenig wie möglich mit den anderen zu tun hat. Die Whites sind nämlich die "Aussenseiter der Stadt". 
Ich muss aber sagen, dass ich Margeret White so sehr hasste, dass ich ihren Wahnsinn GELIEBT habe zu lesen. Es hat mir einfach Spaß gemacht, ihre abstruse, unwirklichen Worte zu lesen. 

Die übrigen Charakteren sind vor allem Mitschüler Carries und ihre Eltern, sowie Polizisten und Lehrer.

Neben ihrer Mutter, haben auch die Mitschüler einen sehr großen Einfluss auf Carrie. Als Außenseitern wird sie ausgelacht und ausgeschlossen, vor allem von Chris Hargensen, die einen besonderen Groll gegen Carrie legt. Vor allem Chris trägt eine Schuld zum Ende des Romans.

Das Thema der Schuld spielt in dem Roman Kings eine wichtige Rolle. Verschiedene Leute und Ereignisse tragen zu dem Ende bei und jeder kann für sich selbst entscheiden, wer schließlich die Schuld an dem ENDE trägt. Für mich steht das fest, aber ihr sollt euch eure eigene Meinung dazu bilden.

Des weiteren ist Susi Snell eine Mitschülerin von Carrie. Eine "Beliebte", die Carries Selbstwahrnehmung auch negativ beeinflusst hatte, doch sich von den anderen unterscheidet, da sie erst (unwissend) die Folgen ermöglicht hat, die eingetreten sind.


Mit meiner, schon fast, Interpretation der Charakteren wollte ich verdeutlichen, dass "Carrie" kein oberflächlicher, abstoßender Roman ist, sondern tatsächlich sehr tiefgründig und vielfältig.

Neben all diesen Aspekten, die schon eine Geschichte ausmachen können, kommt die Telekinese ins Spiel, welche Carrie beherrscht. Sie kann anhand ihrer Gedanken Dinge bewegen, was die "starke Seite" an ihrem gebrochenen ICH ausmacht. Eine Fähigkeit, die sie von anderen Ausgestoßenen unterscheidet.

Außerdem besteht der Roman aus Zeitsprüngen und Artikeln aus verschiedenen Büchern der "Zeugen" oder von Wissenschaftlern.


Fazit

Ein spannender, wenn auch mit Ekel verbundener Roman, der sehr gut ausgearbeitete Charaktere und eine schlüssige Handlung beinhält. Durch die Misshandlungen (und [fast schon] Vergewaltigungen) und die haargenaue Beschreibung verschiedener Dinge, allerdings nichts für Jüngere oder Leute mit schwachem Magen.

5/5

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